Puppet

11. Juni 2011

(foto via)

kleinen böhen widersteht sie. sie steht da auf ihren eigenen füßen und schwankt lediglich von einer seite zur anderen, pendelt ihr gleichgewicht wieder ein und hält stand. bei größeren stürmen braucht sie die bänder, die freunde stramm ziehen, von allen seiten, damit sie nicht umfällt. diese freunde lassen jedoch mehr und mehr los, denn auf einmal finden sie alle etwas neues, an dem sie festhalten möchten und da ist keine hand mehr frei für ihr band. sie spührt, dass sie instabiler wird, aber da ist kein neuer halt in sicht. um so mehr hält sie an einem letzten seidenen faden fest. er hat die größte macht über sie und kann sie bis in den himmel heben. sie braucht ihn gegen den sturm und gegen das gefühl des alleinseins. er verspricht ihr, niemals zu reißen. und er reißt auch nicht – aber er löst sich und reißt sich gewaltsam los, immer wieder, und zieht sie nur gelegentlich und für einen kurzen Zeitraum wieder hoch, gerade so lange, wie er Lust hat, sie zu halten. je höher er sie zieht, um so tiefer fällt sie dann. der aufprall ist hart und ihre knochen werden nicht stablier – im Gegenteil. aber sie hat angst, auch noch das letzte seil loszulassen – und sie liebt es so, zu fliegen.

Ich weiß, ich sollte mir Flügel wachsen lassen, loslassen und aufhören abhängig zu sein. Engel fliegen einsam.

Abituuuuuuuuuuur!:)

6. Juni 2011

 Schweißgebadet stehen wir mit dem ganzen Jahrgang in der Schulaula. Es ist viel zu warm und meine Nervositätsmagenschmerzen bringen mich noch um. In kleinen Tutorengruppen rufen sie uns ins Forum und wir zittern vor möglichen Nachprüfungen und beten, dass wir es hinter uns haben und alles gut gelaufen ist. Nach 2 Stunden Wartezeit mit Übelkeit und Panikattaken wird schließlich auch meine Tutorengruppe ins Forum gelassen und der Schulleiter liest von jedem einzeln laut die Noten vor und gibt seinen Kommentar dazu ab. Ich denke, dass ich jeden Moment einfach umkippe und sterbe. Schließlich nennt er meinen Namen, ich muss aufstehen und er gibt mir einen feuchten Händedruck. Ich realisiere es erst gar nicht und dann fallen L und ich uns um den Hals und kreischen und schreien. Ich habe noch nie so schrecklich lange auf etwas warten müssen.  – Keine Nachprüfung. ABITUR!!!:)

Nichts spielt bei der Entstehung unseres Glücks oder Unglücks eine wichtigere Rolle als die Gedanken, denen wir Raum geben. Mike Dooley (Buchtipp)

Dinge ändern sich – und Menschen auch. Menschen, die seit einer gefühlten Ewigkeit direkt vor dir stehen und zum Greifen nah sind, können plötzlich weiter von dir entfernt sein, als jemand, der am anderen Ende der Welt steht und den gleichen Himmel sieht, wie du. Es ist erschütternd, wenn du plötzlich von langjährigen Freunden losgelassen wirst oder gezwungen bist, selbst loszulassen, wenn Beziehungen und Freundschaften zerbrechen und du dich fragst, warum das ausgerechnet immer dir passiert. Wichtig ist es, zu erkennen, dass du sie nicht brauchst, sondern dass du ganz allein in der Hand hast, ob du glücklich wirst oder nicht. Du musst nicht ändern, wer du bist, sondern dein Denken. Du bestimmst, wie es weiter geht, wenn du versuchst, alte Dogmen zu überwinden und die Situation in der du dich befindest, und die dir vielleicht unvollkommen zu sein scheint, einmal in einem anderen Licht zu betrachten. Dann schaffst du es auch, einzusehen, dass du das was du hast nicht missen möchtest. Fang im Kleinen an. Nimm dir vor, für den Tag zu leben und nicht immer auf später zu warten. Mach dir bewusst, dass die Reaktionen der Menschen stark von deinen Aktionen beeinflusst werden und du bei dir selbst anfangen solltest, anstatt mit Erwartungen und Vorwürfen um dich zu werfen. – Natürlich, du kannst andere Menschen nicht ändern, aber du kannst ändern, wie du damit umgehst. Wenn du andere Gedanken zulässt und die der Unvollkommenheit aus dem Fokus schiebst, dann kannst du auch zufrieden sein, obwohl du noch Träume hast. Du brauchst Träume. Träume spiegeln deine innigsten Wünsche wieder, aber sie werden nie realisierbar sein, solange du dich nur in ihnen verkriechst und dir vor Augen hälst, was alles noch fehlt. Setz dir klare Ziele und bleib positiv. Niemand kann dich glücklich machen, außer dir selbst. Du kannst nur Glück aus dir selbst schöpfen. Die Menschen in deinem Leben können es verstärken, aber sie können es nicht herbei führen. Es ist egoistisch und utopisch zu erwarten, dass dich jemand anders glücklich macht.