too much information

31. März 2009

kennt ihr das, wenn man ein Lied immer wieder im Radio hört und es gedankenverloren mitsingt, ohne über den Text nachzudenken?
So war es bei mir mit Ayo Technology von Milow. Ich hab es rauf und runter gehört und auf Gitarre geübt, um es irgendwann so spielen zu können, wie die tolle Version auf Youtube. ..bis ich dann mal über den Text nachgedacht habe.

Shes going to do the right thing and touch the right spot
She’ll dance in your lap until your ready to pop

…Lets get it poppin shorty, we can switch positions
From the couch, to the counters in my kitchen

..da bekommt der Name „Popsong“ doch gleich eine ganz andere Bedeutung. Können nicht einfach alle nur noch auf chinesisch singen bitte?

..ich winke ihnen gern zu, wenn sie vorbeiziehen.

Das erste Mal mit dem Auto ins Parkhaus fahren müssen (weil meine Mum schließlich darauf besteht). Beim Einfahren so weit neben dem grauen Automaten anhalten, dass der Arm nicht lang genug ist, um auf den blauen Knopf drücken zu können, während im Radio die Sugarbabes ironisch „Push the button“ singen.
Mein Bruder und meine Freundin kichernd auf den Rücksitzen, hätten ja aussteigen und das machen können, wenn ich nich mit dem blöden 2 Türer gefahren wäre. Toll dass der kleine kiwigrüne VW Golf aufdringlich dicht hinter mir anhält, als meine Mum an der Heckscheibe vorbeisprintet um mich aus dem Schlamassel zu befreien. Mit quietschender Bremse rolle ich langsam die Parkhauseinfahrt hinunter und frage mich, ob ich von dem Überwachungskamera-Team nicht für die Unterhaltung ein Eis einfordern sollte.

14,5 Minuten später erzählt mein Lieblingszahnarzt lange Geschichten über seine Tochter, während ich auf dem pinken Stuhl von der Sonne geblendet werde. Gutes Gefühl. Wirklich. Ärzte dürfen ruhig auf Kumpel machen, dann ist das Ganze nicht so unentspannt.

Wenige Minuten später sind Lena und ich auch schon raus aus der Praxis und in der menschengefüllten Fußgängerzone. Wir schauen schnell bei Orsay nach dem tollen Kleid das ich haben wollte (hatte Post von denen bekommen mit totschicken Sachen drauf), stelle aber fest, dass sie das nur noch in 40 haben. Schweinerei.
Wir laufen durch den Ramschdiscounter und ich frage mich kurz, ob die hohen Schuhe auf der Rolltreppe wirklich eine gute Idee waren.
Da bin ich auch schon unten und eile mit ihr in den Media Markt. (Mein Bruder, begeistert wie immer,  dass Lena und ich „nur noch mal kurz was gucken“, musste dringend wieder nach Hause.)

Bei Media Markt durchsuchen wir alle Regale nach dem langersehnten (okay, seit gestern, aber trotzdem..) Clueso-Album, finden aber nur 2 die uns nicht gefallen.
Wir klicken uns über diese unheimlich langsamen Touchscreens zum Album unserer Wahl, und erfahren von der aufgesetzt freundlichen Angestellten im roten T-Shirt, dass sie die CD derzeit nicht im Hause haben. Sie könnte es bestellen. Nein danke. Da sehen wir uns lieber nochmal woanders um.

Können wir aber nicht, weil mein Bruder ja nach Hause muss. Beim Verlassen des Parkhauses halte ich extra so dicht am Automaten, dass meine Mum vor Angst um ihre Außenspiegel kreischt. So viel zum besseren ausparken. Ich stand so schräg, dass ich mit den Hinterreifen über eine kleine Erhöhung am Boden fahren musste, lasse das Auto aber heile und werfe einen beschämten Blick gen Überwachungskamera. Aber wahrscheinlich sitzt da eh nich den ganzen Tag einer und guckt Fahranfängern beim Kampf mit der Schranke zu.

Zurück zu Hause stürzen Lena und ich uns erst mal auf die vielen Bäckersachen die meine Mum gekauft hat, schnappen uns meine Kamera und fahren an die Weser um Fotos zu machen.

erster ferientag

Nach einer Weile kommen zufällig noch meine Cousine und 2 Freundinnen dazu. Wir führen unsere Fotosession bis zum Sonnenuntergang weiter und freuen uns völlig durchgefrohren auf Sandwiches und Tee, da wir uns intelligenterweise geweigert hatten bei dem schönen Wetter noch die Wintermäntel zu tragen. Jetzt noch ’ne Mädchenschmonzette zum Feierabend: „Die Braut die sich nicht traut“ mit Julia Roberts. Und während wir uns in Kuscheldecken eingemummelt für den nächsten Tag verabreden, kommt nochmal die Frage nach der richtigen Garderobe auf. Die Jungs ziehen anscheinend schon ab 5°C Sonne Dreiviertelhosen und T-Shirts (zum Grillen) an. Was wollen die dann bitte im Sommer tragen?

sonne

…ist auch was dran.

Das hat mir Meryem empfohlen und ich hab mich gleich reinverliebt. Zu dem Lied kann man so schön träumen, man kann den Regen auf der Fensterscheibe beobachten ohne sich über das Wetter aufzuregen – im Gegenteil.

regen

Krönchen

28. März 2009

..du kannst mich gerne anrufen, wenn es dich irgendwo gibt.

Heute..

28. März 2009

…hab ich sie einfach angemalt. Erst hab ich mich ja nicht getraut, das sind die guten Chucks aus Amerika. Aber jetzt haben sie was eigenes. Ich mags wenns individuell ist. :)

meine chucks

Es ist der allererste Ferientag.<3
Die Sonne hat mich geweckt, ich hab ausgeschlafen und heute Mittag gibt´s Pfannkuchen.:p

Ich sitze im Physikraum, der Lärmpegel am Limit. Unser Lehrer hat den Raum verlassen und plötzlich ströhmen aus allen Mündern die Gedanken, die die ganze Zeit nicht raus durften. Aus allen Ecken werden historisch-kritische Bibelauslegungen gebrüllt und mir fliegen die Begriffe um die Ohren, die ich nicht mehr hören will. Ihr macht mich alle noch verrückt!, will ich schreien, kriege aber keinen Ton raus. Noch 2 Stunden. Zwei Augenpaare starren plötzlich in meine Richtung und ich lese daraus, dass nun auch ich gefragt werde. Ich kämpfe gegen die Hintergrundgeräusche an und versuche Sinas Stimme aus all dem Wortwirrwar herauszufiltern, dass durch die Luft fliegt und sich langsam über mir in eine riesige dunkle Wolke verwandelt, die mich unter Druck setzt. Sie fragt nach der feministischen Bibelauslegung. Ich gebe ihr schnell die Antwort und versuche, mich dem Gespräch wieder zu entziehen. Je mehr ich darüber jetzt noch hören muss, um so verrückter mache ich mich. Ich spüre fast, wie es in meinem Kopf anfängt zu Trommeln und mir das Gelernte entwischt. LASST MICH IN RUHE DAMIT! Noch nie habe ich mich so gefreut, dass mein Lehrer den Raum betritt. Wirklich nicht. Die letzten 35 Minuten konzentriere ich mich auf die Übungsklausur für Physik und ordne meine Gedanken wieder. Ein Glück: das Klingeln! Ich verlasse mit Lea den Neubautrackt am Hintereingang und gehe um das Schulgebäude herum, wo noch niemand ist. Endlich wieder Luft zum Atmen. Wir wechseln 2-3 Sätze über das Wichtigste, lesen uns die Aufzeichnungen noch einmal schnell durch und betreten den Klassenraum in dem wieder ohrenbetäubender Religions-Lärm ist. Ich schließe die Augen und versuche mich zu sammeln. So schlimm war das vor der Matheklausur aber nicht.

Unsere Lehrerin betritt den Raum, teilt die Klausuren aus und es herrscht Stille. Endlich! Ich überfliege die Aufgaben und fange ohne lange nachzudenken einfach an zu schreiben. Alle Gedanken, die ich die letzten paar Stunden versucht hatte festzuhalten, all das, was ich nicht vergessen durfte. Meine Lehrerin sieht, wie schnell ich schreibe und meint, ich sollte mich mal entspannen. Aber ich will es einfach nur loswerden. Die Seiten füllen sich und allmählich lässt dieses unerträgliche Druckgefühl nach, was ich die ganze Zeit in der Klausurenphase mit mir herumgeschleppt hatte. Es tat gut zu wissen, dass ich heute Nachmittag nichts mehr lernen müsste, aber irgendwie war es noch nicht ganz da. Das Klingeln. Die erste Stunde geschafft. Durchhalten.

Eine Tabelle, 4 Seiten, 3 Bibelstellen und eine Stellungnahme später kehre ich der feministischen Bibelauslegen den Rücken zu und hoffe nie wieder einen synoptischen Vergleich anfertigen zu müssen (blöd. ich habs als P5 im Abi). Lea und ich nehmen unsere Taschen und verlassen den grauen muffigen Klassenraum. Wir treten aus dem Schulgebäude und spüren die frische kühle Luft und die Sonne. Hupende Autos düsen auf den Parkplatz, eine riesige Kollone Fahrzeuge mit Warnblinklicht und lauter Musik. Der 13. Jahrgang vermittelt allen, dass Ferien sind. – Danke!, rufe ich gedanklich, denn jetzt wird mir bewusst, dass es wirklich wahr ist.

bus
Wenn ich aus dem Bus aussteige, dann ist alles gut, denke ich. – Wieder der fröhliche Klang der hupenden Autos. Ein Gefühl wie damals, als die WM in Deutschland war und alle im Autokorso gefeiert haben.

regenbogen

wenn es an der Tür klingelt und er mit einem Arm an die Wand gelehnt da steht und wartet – vor der Hofeinfahrt der dunkelblaue BMW, in den ich mich ins Trockene rette. Wenn man in den Kurven tief in die grauen Ledersitze gedrückt wird und dabei beobachten kann, wie die kleinen Wassertropfen krumme Linien von rechts nach links auf die Fensterscheiben malen und aus dem Radio Bon Jovi einen schönen Tag wünscht, dann ist Donnerstag.

Neuanfang.

25. März 2009

Wenn etwas Altes endet, fängt immer etwas Neues an.

Wenn das so ist, dann beginnt für mich ab heute die Zeit der entspannten Mittwoche. Dabei fällt mir auf, dass ich gar nich sicher bin, ob das der Plural von Mittwoch ist. Wenn es jemand besser weiß, bitte melden.;) Nach meiner Kündigung muss ich heute zum letzten Mal Zeitungen austragen. Gottseidank. 5 Jahre lang hab ich das bei jedem Wetter alle 7 Tage gemacht. Heute habe ich dabei eine ganze Menge nachgedacht. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass ich zu den Häusern jetzt das letzte Mal gehen musste. – Ein bisschen Ironie des Schicksals, sollte ich heute doch noch einmal die volle Freude daran haben: Regen, Schnee und Sturm. Wollte da oben jemand sicher gehen, dass ich es nicht vermissen werde? Aber das wäre ganz sicher auch sonst so gewesen. Ich hab darüber nachgedacht, dass es sich seltsam anfühlt zu sagen „nie wieder in meinem Leben“. Das klingt irgendwie so, als würde das Leben schon ein kleines bisschen vorbei sein. Und irgendwie ist es auch so. Wieder ein kleines Stückchen Kindheit vorbei denke ich und weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

Eine Freundin hat mal gesagt „nimm deine Kindheit in die Arme und lauf so schnell du kannst“. Manchmal würde ich das am Liebsten können. Was weiß ich denn schon, was die Zukunft mit mir vor hat und ob ich schon in der Lage bin, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe Respekt davor, Entscheidungen treffen zu müssen. Das ist eines der Dinge, die ich nicht gern tue. Und dann denke ich daran, dass wir wirklich schon irgendwie erwachsen werden. Fast alle aus der Klasse haben schon den Führerschein oder arbeiten zumindest dran. Man schimpft sich jetzt die Oberstufe und wählt Kurse fürs Abi. Da neigt sich doch schon einiges dem Ende. Ist das jetzt Licht am Ende des Tunnels oder eher der Punkt, an dem „Schluss mit Lustig“ ist, weil der Ernst des Lebens beginnt?

EVERYBODY MUST HAVE A FANTASY!

Als Kind stellt man sich das alles noch nicht so detailliert vor. Man fragt sich noch nicht wie sondern nur was überhaupt. Das alles ist noch weit genug weg, sich keinen Kopf darum zu machen, wie man da überhaupt hin kommt. Und irgendwie ist es ja so: wir verfolgen alle ein Ziel auf unseren Wegen. Die Wege kommen uns dabei mühsam und anstrengend vor. Aber wenn wir dann das Ziel erreichen, langsam aber sicher, beginnen wir schon, den Weg zu vermissen.

Dann ist es wichtig, sich neue Ziele zu suchen.
& da arbeite ich jetzt dran.

Zukunft, schnall dich an.
Jetzt komme ich.

Laut gedacht.

23. März 2009

Ich sollte öffter…

  • im Mondschein Wäsche abnehmen.
  • Pianomusik hören & träumen.
  • Fruchtzwerge mit Banane essen.
  • Mama’s Pfannkuchen-Duft in der Nase haben.
  • glücklich verliebt sein.
  • das Kitzeln der Sonnenstrahlen im Gesicht spüren.
  • den Regenbogen fotografieren.
  • im Gras liegen und die Wolken zählen.
  • den Sternenhimmel in der Badewanne liegend beobachten.
  • den Politikteil der Lokalzeitung lesen.
  • mit Freunden reisen.
  • gute Bücher lesen.
  • ins Kino gehen.
  • bei OBI in der Hollywood-Schaukel Schokolade essen.
  • mit mir selbst zufrieden sein.
  • auf der Gitarre improvisieren.
  • an mich glauben.
  • lächeln.
  • Meine Brille tragen.
  • meinen Ex anlächeln.
  • früh ins Bett gehen.
  • meine Oma besuchen.
  • mit meinem Vater im Auto singen.
  • auf Tanz-Bälle gehen.
  • meinen Regenschirm dabei haben. (ohja – heute wäre der Gold wert gewesen)

So viel zum Frühling

23. März 2009

Regentag, Hannover (Praktikum)

Zu früh gefreut, würde ich sagen, als ich am 20.3. gut gelaunt aus dem Haus ging, die Sonne schien und ich wusste: heute ist offiziell Frühlingsbeginn. Passend zu meiner Euphorie war auch noch Freitag – Wochenende.

Heute ist Montag und es regnet. Als ob die Tatsache, dass die komplette Arbeitswoche noch vor einem liegt nicht schon schlimm genug wäre, erinnert einen morgens im Radio schon der Mann mit der schönen Stimme daran, dass für heute MONTAG einige Sturmwarnungen rausgehen und wir das Haus nicht ohne Regenschirm verlassen sollen. Ich überlege kurz, ob ich ihm für diesen Hinweis nicht eigentlich dankbar sein soll, entscheide mich aber dagegen, weil ich lieber schönes Wetter gehabt hätte.
Draußen auf dem Weg zur Bushaltestelle versuche ich elegant an den großen Pfützen vorbei zu kommen, ohne auf die Hauptstraße zu treten, schaffe es aber nicht, weil der Gehweg zu schmal ist. – Gut, dass ich die wasserdichten Stiefel angezogen habe, denke ich. Vielleicht war der Tipp aus dem Radio doch nicht so schlecht. Heute morgen hat der Bus mal keine Verspätung. Dafür begrüße ich den Busfahrer beim Einsteigen mit einem Lächeln und bin froh, dass ich endlich im Trockenen bin.